Eine Veranstaltung im Vorfeld unseres Festivals:
CROSSING BORDERS: translate - transpose - communicate
Im von den UN ausgerufenen "Internationalen Jahr der indigenen Sprachen" stellt sich - international wie national - die Frage nach den Sprachpolitiken und ihrem Einfluss auf Kultur und sozialpolitische Machtverhältnisse. Wie sehen Autorinnen und Autoren aus Kenia, Sambia und Nigeria die Themen Mehrsprachigkeit, Übersetzung und afrikanische Sprachen, wie beeinflussen sie ihre Arbeit? „Einem Sprichwort auf Kiswahili zufolge, Kiingereza kilikuja kwa meli, kam Englisch per Schiff. Die Vorstellung, dass das Englische mich per Schiff erreicht hat, räumt mir bei meiner Arbeit mit der Sprache gewisse Befugnisse ein“, sagt die kenianische Autorin Okwiri Oduor.
The UN has declared 2019 to be the International Year of Indigenous Languages. Questions about language politics and their influence on culture and social-political power structures arise. What do writers from Kenya, Sambia and Nigeria think about multilingualism, African languages and translations, how does it influence their work? “According to a saying in Kiswahili, Kiingereza kilikuja kwa meli, the English language arrived by ship. The idea that it came to me by ship gives me certain liberties in my work with the English language”, says Okwiri Oduor, a young Kenyan writer.
Mit:
Okwiri Oduor, Autorin, Kenia
Abubakar Adam Ibrahim, Autor, Nigeria
Zukiswa Wanner, Autorin und Herausgeberin, Sambia
Moderation: Prof. Dr. Frank Schulze-Engler, Goethe-Universität Frankfurt
Treffpunkt: vor „Em Golde Kappes“, Neusser Str. 29
Das Ende des deutschen Kolonialreichs liegt mehr als 100 Jahre zurück. Doch koloniale Strukturen und Denkmuster prägen auch heute noch unser Zusammenleben und es gibt in zahlreichen Städten Straßennamen, die in Zusammenhang mit der deutschen Kolonialvergangenheit stehen. Im kollektiven Geschichtsbewusstsein kommt dieses Kapitel der deutschen Geschichte aber nur schleichend an. Kaum einer weiß, weshalb Köln Anfang des 20. Jahrhunderts als „Koloniale Metropole“ des Westens galt. Wie der kameruner Rechtsgelehrte Rudolph Manga Bell in seiner Heimat gegen die deutsche Kolonialherrschaft klagte. Oder wie sich Schwarze Menschen in der Weimarer Republik politisch organisierten, um gegen Kolonialismus und Rassismus zu kämpfen. Durch den kolonialkritischen Stadtrundgang wird das Kölner „Afrika-Viertel“ zum öffentlichen Lern- und Erinnerungsort, an dem die koloniale Vergangenheit Kölns und Deutschlands thematisiert und deren Kontinuitäten hinterfragt werden.
Bebero Lehmann ist Historikerin und Journalistin. Sie bietet kolonialkritische Stadtrundgänge durch Köln an, engagiert sich in der bundesweiten Initiative „Decolonize Deutschland“ und hat den ersten Black History Month in Köln initiiert, der im Februar 2019 stattfand.
pressemeldung-festival-crossing-borders-10.09.2019.pdf
käuflich erwerblich für 10 Euro unter stimmenafrikas@allerweltshaus.de
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